Vereinfacht gesagt ist ein Wertpapier ein Papier, an dessen Besitz ein bestimmtes Privileg gekoppelt ist, beispielsweise der Anteil an einem Unternehmen oder eine Zahlung. Somit ist auch ein Scheck ein Wertpapier, im weiteren Sinne auch ein Sparbuch und sogar ein Geldschein. Umgangssprachlich sind jedoch meist börsengehandelte Wertpapiere wie Anleihen, Aktien, Fonds oder Genussscheine gemeint. Gehandelt werden Sie an den Börsen in Deutschland wie Frankfurt, Augsburg, Nürnberg oder Berlin und selbstverständlich auch im Ausland, wie zum Beispiel der New York Stock Exchange.
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- Papiere, die einen Anspruch beinhalten
- Im weiteren Sinn auch Geldscheine
- Vor allem Aktien und Anleihen sind damit geneint
- Teilweise Handel über Börsen
Wertpapier Definition in Deutschland
Grundsätzlich ist ein Wertpapier eine Urkunde, an die ein bestimmtes Recht gebunden ist. Der Besitzer einer Aktie ist beispielsweise Anteilseigner an einem Unternehmen. Verkauft er das Wertpapier, geht der Unternehmensanteil mit allen Privilegien wie Stimm- und Dividendenrecht auf den neuen Besitzer über. Anders dagegen sieht es bei einer Geburtsurkunde aus. Wenn Thomas Müller seine Geburtsurkunde verkaufen würde, wird der neue Besitzer weder selbst Thomas Müller noch dessen Besitzer oder neuer Ehemann von dessen Frau. Eine Geburtsurkunde ist also kein Wertpapier.
Im weiteren Sinne ist somit auch ein Geldschein ein Wertpapier, denn der Besitzer hat das Recht damit einzukaufen, auch Schecks oder Wechsel gehören zu dieser Gruppe. Ein Sparbuch ist ebenfalls ein Wertpapier, da das Buch die Zahlung des jeweiligen Guthabens verbrieft. Wer von Wertpapieren und vom Wertpapierhandel spricht, meint aber meistens Anleihen und Aktien, gegebenenfalls auch Zertifikate, Fonds, ETFs oder Genussscheine.
Was ist der Unterschied zwischen Anleihen und Aktien?
Aktien sind die bekanntesten Wertpapiere. Durch sie wird der Anteil an einem Unternehmen repräsentiert. Aktionäre sind damit Miteigentümer der Firma. Kapital welches im Zuge der Ausgabe von Aktien eingenommen wird, ist damit Eigenkapital. Anleihen dagegen sind ein verzinsliches Wertpapier. Ihre Besitzer werden nicht Eigentümer des Unternehmens und haben deshalb auch kein Stimmrecht auf der Hauptversammlung. Statt einer Dividende, deren Höhe je nach wirtschaftlicher Lage von der Hauptversammlung festgelegt wird, erhalten sie einen meist festen Zins. Damit sind Anleihen Fremdkapital.
Weitere wichtige Wertpapiere sind Zertifikate, die wie Anleihen zur Gruppe der Schuldverschreibungen gehören. Allerdings sind die Rendite und teilweise auch der Rückzahlungswert nicht festgelegt, sondern meist von der Entwicklung anderer Faktoren abhängig, beispielsweise vom Wert einer Aktie. Zertifikate werden in der Regel von Banken herausgegeben. Über diese lassen sich diverse Strategien anwenden. Zum Beispiel könnten Anleger mit dem Kauf eines Discount-Zertifikats Geld verdienen, obwohl der zugrunde liegende Basiswert nur seitwärts läuft oder sogar leicht fällt.
- Ein Aktionär ist Mitinhaber der Aktiengesellschaft
- Ihm stehen daher auch Mitspracherechte auf der Hauptversammlung sowie ein Anteil am Geschäftsgewinn (Dividende) zu
- Anleihen sind aus Sicht des Unternehmens Kredite, die sie am Kapitalmarkt aufnehmen
- Der Inhaber Anleihe erhält im Gegenzug einen (normalerweise) festen Zinssatz; er wird jedoch nicht zum Mitinhaber der Firma
Wertpapiere handeln
Das Wesen eines Wertpapiers wird deutlich, wenn man sich an frühere Zeiten erinnert, als Aktien oft in Papierform ausgegeben wurden. Diese effektiven Stücke gibt es teilweise noch heute, wobei der sogenannte Mantel das Anteilsrecht an der Firma verbrieft. Der Bogen besteht aus zahlreichen Kupons und einem Talon. Die Kupons wurden abgeschnitten und dienen vor allem dazu, sich die Dividende auszahlen zu lassen. Mit dem Talon wird ein neuer Bogen ausgegeben, wenn die Kupons verbraucht sind. Allein der Besitz des Wertpapieres legitimiert den Aktionär als Teilhaber des Unternehmens, er wird nicht namentlich bei der Aktiengesellschaft als Teilhaber geführt (von sogenannten „Namensaktien“ einmal abgesehen). Das machte den Handel damit einfach, wer seinen Anteil an einem Unternehmen verkaufen wollte, gab dem neuen Besitzer einfach die Aktie weiter.
- Börsennotierte Wertpapiere können an der Börse gehandelt werden
- Wer im Besitz der Aktie oder der Anleihe ist, hat das Recht welches sich aus den Wertpapieren ergibt
- Heute werden Wertpapiere, wie Aktien oder Anleihen, elektronisch verwahrt und gehandelt
Heute werden Aktien selten als effektive Stücke ausgehändigt („Tafelgeschäft“). Auch gibt es teilweise Einschränkungen bei der Handelbarkeit, so dürfen (selten vorkommende) vinkulierte Namensaktien nur übertragen werden, wenn die Aktiengesellschaft dem zustimmt. Trotzdem ist die leichte Übertragbarkeit bis heute eine wesentliche Stärke der Aktie. In diesem Zusammenhang haben Anleger sehr oft auch schon den Begriff Aktiendepot gehört. Die Aktiendepot Definition sieht im Grunde so aus, dass es sich beim Depot um ein Konto handelt, auf dem Wertpapiere verwaltet und verwahrt werden können. Wertpapiere die an der Börse gehandelt werden, werden heutzutage jedoch nicht mehr als effektive Stücke gehandelt, sondern elektronisch verwahrt.
Allerdings werden nicht alle Aktiengesellschaften auch an der Börse gehandelt. Die Aktien der Hamburger Sparkasse beispielsweise gehören zu 100 Prozent der Haspa Finanzholding, einer juristischen Person alten hamburgischen Rechts, ähnlich einer Stiftung. Im Endeffekt gehört die Sparkasse sich damit selbst. Auch die Deutsche Bahn Aktie kann nicht an der Börse gehandelt werden. Obwohl es sich um eine Aktiengesellschaft handelt, sind die Wertpapiere zu 100 Prozent Eigentum des Staates.
- Bei Weitem nicht alle Wertpapiere werden an der Börse gehandelt
- Nicht alle Aktiengesellschaften sind an einer Börse notiert (wie zum Beispiel Huawei Aktien)
- Oft steht auch nur ein bestimmter Prozentsatz aller Aktien einer Firma für den Handel zur Verfügung
Das Auf und Ab der Kurse
Wer weiß, dass Aktien Anteile an Unternehmen sind, der versteht auch, warum der Kurs stark schwanken kann. Ist das Unternehmen erfolgreich, wollen viele Anleger deren Aktien kaufen, aber nur wenige verkaufen. Die Aktie wird deshalb teurer, der Kurs steigt. Gleiches passiert, wenn es der gesamten Wirtschaft gut geht. Die Nachfrage nach einer bestimmten Aktie steigt jedoch nicht nur dann, wenn es der Firma gut geht, sondern wenn sie Vorteile bietet, die andere Anlageformen oder Firmen nicht haben. Als Beispiel seien hier Dividenden genannt. Dividenden sind eine Ausschüttung der Unternehmen an ihre Aktionäre. Im Zuge der Niedrigzinspolitik der EZB erhalten Anleger bei klassischen Geldanlagen kaum noch Rendite. Daher stieg in den letzten Jahren die Nachfrage nach Aktien, die eine kontinuierliche Dividende zahlen, stark an, was wiederum deren Kurs stark in die Höhe trieb.
- Kurse schwanken aufgrund von Angebot und Nachfrage
- Geht es einer Firma gut, steigt im Normalfall die Nachfrage und damit der Kurs
- Steckt ein Unternehmen in Schwierigkeiten sinkt die Nachfrage und somit auch der Kurs
Auch bei Anleihen schwankt der Wert, wenngleich weniger stark. Der Kurs kann beispielsweise fallen, wenn die Anleihengläubiger fürchten, das ausgebende Unternehmen oder der Staat könnte insolvent werden und die Anleihen nicht zurückzahlen. Oft sind Änderungen des Zinsniveaus für Kursänderungen verantwortlich. Sinken die Zinsen, wird die mit 4,0 Prozent verzinste Anleihe plötzlich attraktiv für Anleger, wenn neue Wertpapiere mit gleichem Risiko nur noch 3,0 Prozent Zinsen bieten. Der Wert der Anleihe steigt deshalb, bis die erwartete Rendite derjenigen vergleichbarer Anlagen entspricht. Und natürlich spielt neben harten Fakten auch die Psychologie eine Rolle.
- Auch Kurse von Anleihen schwanken
- Steigt das Zinsniveau, fällt der Kurs (vice versa)
- Auch wenn der Kurs während der Laufzeit fällt, so haben Anleger am Ende der Laufzeit Anspruch auf den vollen Nominalbetrag (100%)
- Fürchten die Anleger, dass das Unternehmen/der Staat die Anleihe nicht zurückzahlen kann, fällt ebenfalls der Kurs
Was bedeutet das für mich als Anleger?
Der Kauf von Wertpapieren ist also keineswegs nur Glücksspiel, sondern eine Investition in ein Unternehmen, die Veränderung der Kurse sind kein Zufall, sondern basieren vor allem auf betriebs- oder volkswirtschaftlichen Entwicklungen. Vertretern der Effizienzmarkthypothese zufolge ist es deshalb gleichgültig, welches Papier ein Anleger kauft. Alle bekannten Informationen sind im Kurs bereits enthalten, jede Aktie ist genauso viel wert wie das zugrunde liegende Unternehmen. Überdurchschnittliche Gewinne sind nach dieser Theorie nur mit Glück möglich. Man kann also seine Aktien getrost zufällig auswählen – oder besser: einen börsengehandelten Fonds kaufen, der einfach einen Index nachbildet. Diese sogenannten passiven ETFs werden aktuell immer beliebter und lassen sich wie Aktien über die Börse erwerben. So zumindest die These dieser Anhänger.
Jetzt zu eToro Ihr Kapital ist gefährdet. Es fallen weitere Gebühren an. Weitere Informationen finden Sie unter etoro.com/trading/fees.Andere Anleger wollen den Markt dagegen schlagen. Sie verweisen darauf, dass an der Börse auch psychologische Faktoren eine Rolle spielen und selbst professionelle Anleger Fehler machen. Sie wählen ihre Aktien deshalb bewusst aus. Fakt ist, dass eine gewisse Psychologie im Wertpapierhandel immer eine Rolle spielt. Da die Akteure am Markt nicht nur Computer sind, die auf Algorithmen basieren, sondern auch Menschen, lassen sich Emotionen nicht vermeiden. Das muss auch kein Nachteil sein. Wer sich dieser Handlungen bewusst ist, kann aus diesem Wissen sogar Geld machen.
Wie mit Wertpapieren Geld verdienen?
Im vorherigen Abschnitt haben wir es bereits ein wenig angeschnitten. Viele Anleger wollen mit Wertpapieren Geld verdienen. Aus Sicht des Privatanlegers gibt es auch kaum einen anderen Grund. Denn er wird wohl nie so viele Aktien im Besitz haben, dass er einen merklichen Einfluss in Form von Stimmrechten besitzt. Vereinfacht gesagt, lässt sich mit Wertpapieren in zweierlei Hinsicht Geld verdienen:
- Realisierung von Kursgewinnen
- Ausschüttungen in Form von Dividenden bzw. Zinsen
Häufig denken Personen bei Geld verdienen mit Wertpapieren nur an den ersten Punkt. Und es stimmt auch, dass ein Großteil der Rendite mit Kursgewinnen realisiert werden kann. An dieser Stelle der Hinweis, dass es sich jedoch erst dann um einen „echten“ Gewinn handelt, wenn dieser auch realisiert wurde. Solange es sich nur um Buchgewinne handelt, besteht immer die Gefahr, dass diese auch wieder abschmelzen können. Genauso verhält es sich natürlich mit Verlusten. Solange Verluste „nur“ Buchverluste sind, wirken sie sich noch nicht auf den Geldbeutel aus.
Die zweite Art um mit Wertpapieren Geld zu verdienen, wird meist vernachlässigt. Dabei können Dividenden einer Aktiengesellschaft einen wesentlichen Anteil an der Wertentwicklung eines Depots ausmachen. Insbesondere Aktiengesellschaften, die seit Jahren oder sogar Jahrzehnten eine stabile Dividende zahlen, können auch stabilisierend im Depot wirken. Es gibt sogar Unternehmen, die ihre Dividende seit Jahrzehnten jedes Jahr erhöhen. Damit steigt für den Anleger auch jedes Jahr die Dividendenrendite. Es handelt sich hier natürlich um eine langfristige Methode, um mit Aktien Geld zu verdienen.
Jetzt zu eToro Ihr Kapital ist gefährdet. Es fallen weitere Gebühren an. Weitere Informationen finden Sie unter etoro.com/trading/fees.- Es gibt Unternehmen, die seit Jahrzehnten ihre Dividende jedes Jahr erhöhen
- Dadurch können im Laufe der Zeit Dividendenrenditen von über 10 Prozent entstehen
- US-Firmen schütten häufig quartalsweise aus
- Mit Dividenden und Zinszahlungen erhalten Anleger ein regelmäßiges Einkommen
Richtigen Broker für den Handel mit Wertpapieren finden
Doch ganz egal worauf die Kauf- und Verkaufsentscheidungen eines Investoren beruhen, ein günstiger und zuverlässiger Broker ist immer die Voraussetzung für den erfolgreichen Handel. In unserem Aktiendepot Vergleich listen wir eine ganze Reihe von Anbietern auf, die für den Aktienhandel besonders empfehlenswert sind. Generell sollten Anleger jedoch zuvor überlegen, welche Wertpapiere sie überhaupt handeln wollen. Wer ausschließlich direkt Aktien handelt, braucht einen anderen Broker, als ein Trader der im CFD Trading tätig ist, obwohl CFDs nicht klassisch zur Gattung der Wertpapiere gehören. Auch spielt es eine Rolle wie häufig Wertpapiere und an welcher Börse sie gehandelt werden. Einige Anleger kaufen gern Aktien an den Heimatbörsen. Doch nicht jeder Broker bietet den Wertpapierhandel im Ausland an.
Darauf gilt es bei der Auswahl der Depotbank zu achten:
- Günstige Preise für den Wertpapierhandel
- Kostenlose Konto- und Depotführung
- Seriosität des Brokers
- Hoher Servicestandard
- Bereitstellung von Aus- und Weiterbildungsmaterial zum Wertpapierhandel
Fazit: Einfache Erklärung von Wertpapieren
Die Frage: „Was sind Wertpapiere“ ist einfach zu beantworten. Es handelt sich um „Papiere“ (auch elektronisch), die einen Wert in Form von Geldansprüchen oder Rechten verbriefen. Sparbücher, Schecks und Wechsel sind Wertpapiere, in der Praxis sind jedoch meist Aktien, Anleihen und Zertifikate gemeint. Ihr Wert ist meist vom wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens oder eines Staats abhängig.
Häufig möchten Anleger mit Wertpapieren Geld verdienen. Das ist grundsätzlich auf zwei Wegen möglich: Mit Kursgewinnen oder durch den Erhalt von Dividenden bzw. Zinsen. Wer sich ein regelmäßiges Einkommen aufbauen möchte, kann Aktien kaufen, die seit Jahrzehnten eine nachhaltige und steigende Dividende zahlen. Da US-Firmen meist viermal im Jahr ausschütten, können Anleger so auf relativ einfache Art und Weise ein Depot einrichten, mit dem Investoren jeden Monat ein passives Einkommen erzielen.
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